Eine häufig auftretende Krankheit unter alten Menschen ist die Arthrose. Der Begriff Arthrose (von griechisch: arthron – ‚Gelenk‘ und lateinisch: deformare – ‚verstümmeln‘) wird vom Volksmund auch als Gelenkverschleiß bezeichnet.

Das Risiko, an Arthrose zu erkranken, erhöht sich mit zunehmendem Alter. In Deutschland sind von der Erkrankung ca. 5 Millionen ältere Menschen betroffen, jedoch leiden nicht alle Betroffenen auch an den Symptomen. Volkswirtschaftlich betrachtet handelt es sich um die bedeutendste chronische Erkrankung des Bewegungsapparats.

Ursächlich werden eine Überbelastung, etwa durch zu hohes Körpergewicht, angeborene Fehlstellungen der Gelenke (Gelenkdysplasien), oder auch knöcherne Deformierung durch Knochenerkrankungen wie Osteoporose gesehen (primäre Arthrose). Ebenfalls kann sie als Folge einer anderen Erkrankung, beispielsweise einer Gelenkentzündung (Arthritis) entstehen (sekundäre Arthrose) oder mit überlastungsbedingter Ergussbildung einhergehen.  Daneben kann die Arthrose aber auch medikamentös bedingt sein. Verantwortlich hierfür können beispielsweise Antibiotika aus der Klasse der Gyrasehemmer (Fluorchinolone, wie Ciprofloxacin, Levofloxacin) sein.

Von der Arthrose kann entweder ein einzelnes Gelenk, es können aber auch mehrere Gelenke betroffen sein. Besonders häufig betroffen sind:

  • Kniegelenke
  • Hüftgelenke
  • Fingerendgelenke
  • Fingermittelgelenke
  • Daumensattelgelenke

 

Grundsätzlich kann die Arthrose symptomlos verlaufen. Treten jedoch Symptome auf, sind dies vor allem Anlaufschmerzen im betroffenen Gelenk nach Ruhephasen und Belastungsschmerzen nach hoher oder lang andauernder Belastung. Dabei korreliert das Ausmaß der Schmerzen nicht zwangsläufig mit dem objektiv beurteilbaren Ausprägungsgrad der Arthrose. Als weitere typische Merkmale gelten ein Gelenkerguss, zunehmende Deformierung (Verformung) des Gelenks und Gelenkgeräusche durch zunehmende Unebenheiten der Knorpeloberfläche bei Bewegung.

Die Arthrose ist nicht heilbar. Die Therapie verfolgt grundsätzlich zwei Ziele, zum einen relative Schmerzfreiheit unter üblicher Belastung und zum anderen die Verhinderung mechanischer Einschränkungen oder Deformierungen eines Gelenkes.

Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand werden zur Vorbeugung gegen Arthrose eine ausreichende Bewegung ohne Überlastung, der Schutz vor Gelenkverletzungen und die Verhinderung von Übergewicht als empfehlenswert angesehen.

Meist wird eine Therapie erst begonnen, wenn die Arthrose bereits schmerzt. Wichtig ist dann aber nicht nur eine umfassende Aufklärung des Patienten über die Erkrankung, dessen natürlichen Verlaufs und der therapeutischen Beeinflussbarkeit, sondern auch eine Beratung zu Themen wie das richtige Verhalten im Alltag, die körperliche Belastung im Beruf und Sport, Bewegungsmangel und Training zur Beseitigung muskulärer Defizite.

Neben diesen Allgemeinmaßnahmen beinhaltet die konservative Therapie auch den medikamentösen Einsatz aus unterschiedlichen Substanzgruppen zur Schmerzreduktion und Entzündungshemmung und den Einsatz physikalischer Therapien, wie Elektrotherapie, Wärmebehandlungen und Massagen.

Bei schweren Arthrosen, welche sehr schmerzhaft sind und den Patienten in seiner Lebensqualität einschränken werden operative Verfahren eingesetzt.

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