Der Diabetes mellitus (altgriechisch: diabainein – ‚hindurchgehen‘, ‚hindurchfließen‘ und lateinisch: mellitus – ‚honigsüß‘) ist die Bezeichnung für eine Gruppe chronischer Erkrankungen des Stoffwechsels.  Umgangssprachlich spricht man auch von Diabetes oder Zuckerkrankheit.

Die Krankheit ist durch einen zu hohen Blutzuckerspiegel gekennzeichnet, also einer Überzuckerung des Blutes (Hyperglykämie). Das Hauptsymptom dieser Krankheit ist das Ausscheiden von Zucker über den Urin. Im Gegensatz zu gesunden Menschen ist bei Patienten mit Diabetes der ansonsten notwendige Blutzuckerspiegel krankhaft erhöht.

Um Diabetes in der Antike diagnostizieren zu können wurde ein Geschmackstest des Urins vorgenommen. Denn bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel weist der Harn einen süßlichen Geschmack auf.

Jeder Mensch benötigt Blutzucker (Glukose). Ohne Glukose wäre ein Überleben nicht möglich. Zucker ist sozusagen der Treibstoff des Menschen. Durch die Verstoffwechslung der Glukose gewinnen die Körperzellen ihre lebensnotwendige Energie. Diese Energie wird mit der Nahrung, meist in Form von Kohlenhydraten, aufgenommen. Nach der Aufspaltung der großen Zuckermoleküle im Darm wird die Glukose über die Darmschleimhaut ins Blut aufgenommen (absorbiert).

Der Körper verfügt über eigene Reserven in Form von Zuckerspeichern. Diese befinden sich in den Muskeln und der Leber. Im Falle eines niedrigen Blutzuckerspiegels kann so der Körper weiterhin mit Energie versorgt werden. Allerdings stellt das Blut nur das Transportsystem dar.

Der eigentliche Wirkungsort des Blutzuckers ist die Körperzelle. Ist der Zucker über die Blutbahn an der Körperzelle angelangt, kommt er allerdings nicht von alleine in das Innere der Zelle. Hier kommt das Hormon Insulin ins Spiel. Dieses löst nach Aufnahme in die Zelle über einen sogenannten Insulinrezeptor verschiedene biochemische Vorgänge aus. In deren Folge wird – bildlich gesprochen – eine Tür auf der Zelloberfläche geöffnet (Glukoserezeptor).

Der Zucker kann über diesen Glukoserezeptor in die Körperzelle eintreten. Infolgedessen kann Energie produziert werden. Organe können ihre Arbeit verrichten und Muskeln können ihre Kraft entfalten. In dem Moment wo die Körperzellen den Zucker aufnehmen, sinkt der Blutzuckerspiegel. Das Hauptregelungshormon des Zuckerstoffwechsels im menschlichen Körper ist somit das Insulin.

 

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird der Diabetes mellitus in Typ-1-Diabetes und in Typ-2-Diabetes klassifiziert.

Beim Typ-1-Diabetes werden die Betazellen der Langerhans-Inseln der Pankreas zerstört, was zum absoluten Insulinmangel führt.

Der Typ-2-Diabetes kann sich von einer genetisch bedingten Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel bis zu einem absoluten Insulinmangel im späteren Krankheitsverlauf erstrecken. Häufig steht er im Zusammenhang mit anderen Problemen des metabolischen Syndroms.

Daneben gibt es noch weitere sehr spezifische Formen der Diabetes.

 

Der Diabetes kommt unter älteren Menschen häufiger als unter Jüngeren vor. Aber auch Jugendliche können davon betroffen sein.  

Durch eine Ernährungsumstellung, Medikamente und eine regelmäßige Überprüfung des Blutzuckerspiegels lässt sich diese Krankheit gut in den Griff bekommen.

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