Welche Zahnfüllung soll es sein?

15 Juni 2016

Zähne müssen den täglichen Anforderungen gerecht werden und das möglichst ein Leben lang. Dabei leisten sie viel. So beträgt allein der Druck beim Kauen bei Frauen bis zu 300 und bei Männern bis zu 400 Kilogramm. Neben der reinen Kaufunktion nehmen unsere Zähne aber auch noch eine soziale Aufgabe wahr. So hängen eine fehlerfreie Aussprache und ein strahlendes Lächeln nicht unerheblich von einem intakten Gebiss ab.

Doch trotz regelmäßiger Zahnpflege können Bakterien die Zähne stören. Und ist die Zahnsubstanz erst einmal angegriffen bleibt nur noch die Reparatur. Um den betroffenen Zahn zu retten sollte dieser möglichst schnell behandelt werden. Hierzu wird vom Zahnarzt das erkrankte Gewebe zunächst säuberlich entfernt. Im Anschluss wird die befallene Stelle gründlich desinfiziert und danach wird das gesäuberte Loch wieder gefüllt.

Dank moderner Werkstoffe und Entwicklungen in der Zahnmedizin und der Zahntechnik stehen hierzu heutzutage eine Vielzahl an unterschiedlichen Materialien und Techniken zur Verfügung. Welches Material am besten geeignet ist, hängt von mehreren Faktoren wie Größe und Lage des befallenen Zahnes ab und muss im Einzelfall bestimmt werden. Häufig können verschiedene Materialien zur Reparatur herangezogen werden. Sie unterscheiden sich jedoch in ihren Eigenschaften und dem Preis.

So können Patienten zwischen vielen Füllungen mit unterschiedlichen Eigenschaften wählen. Im Folgenden geben wir hier einen Überblick über die wichtigsten Faktoren, die man bei einer Entscheidung berücksichtigen sollte.

 

  Amalgam Komposit Keramik Gold
Farbe und Ästehtik silbrig zahnfarben zahnfarben goldfarben
Für welche Zähne geeinnet?

Seitenzähne

Front- und
Seitenzähne
Seitenzähne

Seitenzähne

Durchschnittliche Haltbarkeit 1)   7 - 8 Jahre 4 - 6 Jahre 8 - 10 Jahre 10 - 15 Jahre
Aufwand und Kosten 2)  * ** **** ****
Leistung der Krankenkasse


Gesamtkosten   


Kosten in Höhe
vergleichbarer
Amalgamfüllung   

Kosten in Höhe
vergleichbarer
Amalgamfüllung   

Kosten in Höhe
vergleichbarer
Amalgamfüllung   

 

Anmerkungen:

1)         Hinweis zur Haltbarkeit

Aussagen zur Haltbarkeit einer Füllung sind nur statistisch möglich. Im Einzelnen bestimmen neben dem Füllungsmaterial auch die Lage und Größe der Füllung die Haltbarkeit. Daneben hat aber auch das Zahnpflegeverhalten einen großen Einfluss auf die Lebensdauer der Füllung. Wer infolgedessen seine Zähne gut pflegt, dessen Füllungen können überdurchschnittlich lange halten.

2)         Hinweis zum entstehenden Aufwand

* = normaler Aufwand
** = höherer Aufwand
****      = sehr hoher Aufwand  

 

 

Der Klassiker: Amalgam

Nach wie vor als erste Wahl für Füllungen im Seiten- und Backenzahnbereich, wo die Kauflächen stark belastet werden, zählt das silberfarbene Amalgam. Es ist lange haltbar, widerstandsfähig, leicht zu verarbeiten und relativ preiswert. Demgemäß übernehmen die Krankenkassen auch vollständig die Kosten. Zudem hemmt es im Gegensatz zu Kunststoff die Vermehrung von Karies-Bakterien.

Wegen des enthaltenen Quecksilbers gibt es jedoch immer wieder Diskussionen über die gesundheitliche Unbedenklichkeit des Materials. Während Alternativmediziner Nervenleiden, Autoimmunerkrankungen, Konzentrationsstörungen sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit auf Amalgam-Unverträglichkeiten zurückführen, schätzen offizielle Stellen wie der Beratungsausschuss für Gesundheitsrisiken der Europäischen Kommission und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung die Gesundheitsrisiken als vergleichsweise gering ein.

Deren Ansicht nach liegt die Quecksilberaufnahme durch Zahnfüllungen etwa in der gleichen Größenordnung wie bei der Nahrungsaufnahme. Damit bleibe die Belastung unter den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dass die Verwendung von Amalgam für Kinder und Schwangere sowie bei bestimmten Erkrankungen eingeschränkt worden ist, diene lediglich dem vorsorglichen Gesundheitsschutz.

 

Zahnfarbene Füllungen: Komposit und Keramik

Komposit besteht zu etwa 20 Prozent aus Kunststoff und zu etwa 80 Prozent aus einem Salz der Kieselsäure beziehungsweise feinsten Glasteilchen. Damit zählt es zwar zu den Kunststoff-Füllungen, ähnelt aber der Keramik. Da Komposit zahnfarben ist wird es gern für die Füllung von Front- und Seitenzähnen verwendet.

Auch Keramik-Inlays sind aufgrund ihrer Farbe sehr ästhetisch. Sie eignen sich insbesondere für den Seitenzahnbereich, also dort wo hohe Kaukräfte auftreten. Sie sind biologisch besonders gut verträglich und verursachen zudem auch keine Geschmacksbeeinträchtigungen.

 

Die solide Variante: Gold-Inlays

Gold hält selbst größten Kaubelastungen stand. Aus diesem Grunde eignet sich das Material besonders gut für den Seitenzahnbereich, obwohl es hier durch seine Farbe unangenehm auffallen kann. Zudem ist es wie Keramik-Inlays auch biologisch gut verträglich.

 

 

Alles außer Amalgam wird teuer

Generell zahlen die gesetzlichen Krankenkassen für Füllungen nur noch einen Zuschuss. Dieser ist so hoch wie der Betrag, dem eine Amalgam-Füllung kosten würde. Als Begründung wird angeführt, dass eine solche Therapie völlig ausreichend sei.

Je nachdem, wie groß die Füllung ausfällt, übernimmt die Versicherung zwischen 25 und 40 Euro. Derjenige der eine andere Füllung wünscht, muss den darüber hinaus gehenden Betrag aus eigener Tasche bezahlen. Nur für die Personen, die eine Amalgam-Unverträglichkeit aufweisen oder ein Nierenleiden haben, übernimmt die Kasse auch die Kosten für geschichtete Komposit-Füllungen bei Seitenzähnen. Voraussetzung hierfür ist ein entsprechender Allergietest bei einem spezialisierten Hautarzt.

 

 

Was kosten alternative Zahnfüllungen?

Amalgam
Die Gesamtkosten für Amalgam in Höhe von etwa 25 bis 40 EUR werden von der Krankenkasse getragen.

Kunststoff
Bei einer Kunststoff-Füllung muss man etwa zwischen 40 bis 80 Euro zuzahlen.

Keramik
Ein Keramik-Inlay kosten pro Zahn etwa zwischen 360 bis 510 Euro pro Zahn.

Gold
Ein Gold-Inlay kosten rund 280 bis 380 Euro pro Zahn.

 

Die Entscheidung für welches Material man sich letztlich entscheidet hängt von vielen Faktoren ab. Vom Zustand des Zahnes, der Lage und Größe des befallenen Zahnes, des allgemeinen Gesundheitszustandes sowie den ästhetischen Ansprüchen und zu guter Letzt vom gewünschten Zeit- und Kostenaufwand.

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