Ab 40 nimmt der Lichtschutz ab - Die Augen werden empfindlicher

15 Oktober 2016

Ein berühmtes Sprichwort heißt: „Das kann ins Auge gehen“. Und tatsächlich sind unsere Augen allerlei Risiken ausgesetzt. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Sonnenstrahlung. Denn die Sonne verbrennt nicht nur unsere Haut, sondern auch unsere Augen. Das gilt nicht nur im heißen Süden mit besonders vielen Sonnenstunden und –tagen, sondern auch für die Sommersonne in unseren gemäßigten Breiten.

 

Häufige Ursachen für nachlassende Sehkraft

Mehr denn je setzen wir heutzutage unsere Augen unter Stress. Zum einen verbringen wir unseren Urlaub und Freizeit in sonnigen Gefilden und zum anderen werden wir immer älter. Dass das Risiko für Augenleiden dabei zwangsläufig ansteigt, versteht sich eigentlich von selber. Doch viele Schäden bekommt man erst viel später zu spüren.

Zwar wissen wir, dass zu viel Sonnenlicht auch unseren Augen nicht gut tut. Doch leider ist die Bedeutung eines optimierten Lichtschutzes der Augen bis dato keineswegs in das allgemeine Bewusstsein der Gesellschaft eingedrungen. Und dies, obwohl die Probleme eigentlich bekannt und Lösungen hierfür bereits vorhanden sind.

Generell können alle Teile des Sonnenlichtes unseren Augen schaden. Sowohl die sichtbaren im Wellenlängenbereich von 380 bis 780 Nanometer als auch die unsichtbaren, wie das Ultraviolett-Spektrum darunter oder das Infrarot darüber. Je nach Strahlenart trifft das Sonnenlicht unterschiedliche Teile des Auges. Besonders gefährdet sind die Augenoberfläche (Schneeblindheit), die Linse (Katarakt, auch grauer Star genannt) und die Netzhaut (Makuladegeneration).

Probleme bereitet hierbei insbesondere das Blaulicht, da es besonders in tiefere Bereiche des Auges vordringt und so auch die Netzhaut erreicht. Mit dem dortigen Zellschutt zusammen sorgt es für ein feindseliges chemisches Milieu. Letztendlich werden hierdurch die Netzhautzellen im gelben Fleck der Makula - welche für das Scharfsehen zuständig ist - geschädigt.

Gründe genug also, um das Blaulicht von der Netzhaut fernzuhalten. Doch Hornhaut und natürliche Linse können das nicht. Infolgedessen hat die Evolution für einen Lichtschutz auf und innerhalb der Netzhaut gesorgt. Dieser besteht aus Farbstoffen, die wie eine innere Sonnenbrille wirken. Allerdings ist dieser natürliche Lichtschutz unter den Menschen ziemlich unfair verteilt. Während er bei Kindern noch in relativ großen Mengen vorkommt, nimmt er im Alter ab dem 40. Lebensjahr unweigerlich ab. Die Folge ist, dass die Augen blendempfindlicher werden.

Aber auch helle Augen sind empfindlicher. Stark gefährdet sind somit insbesondere blassblaue Augen. Darüber hinaus erblinden weißhäutige Menschen zehn Mal so häufig an Makuladegeneration wie dunkelhäutige Personen. Zudem ist auch das weibliche Geschlecht eher betroffen. Ferner Raucher und auch diejenigen, die sich nicht ausgewogen ernähren.

 

Der beste Schutz für die Augen

Besonders geschützt werden sollten die Augen vor Ultravioletten-Licht. Dies gilt nicht nur für den Sommer. Den besten Rundum-Augenschutz bietet eine schützende Sonnenbrille. Sie sollte UV-Strahlen bis 400 Nanometer filtern. Zu erkennen ist das am Zeichen UV-400. Eine gute Sonnenbrille sollte einen kompletten UV- und einen 95-prozentigen Blauschutz bieten und das Licht zwischen 500 und 700 Nanometern zumindest deutlich dämpfen.

Oft vernachlässigt, aber mindestens genauso wichtig ist das Brillengestell. Dieses sollte wirklich perfekt sitzen. Denn was nützen die besten Gläser, wenn die schädlichen UV-Strahlen durch die Seiten reinkommen, weil das Brillengestell nicht optimal sitzt. Dies ist besonders fatal, denn die Pupillen sind aufgrund der getönten Gläser weiter geöffnet als normal und lassen so das seitliche eindringende Licht bereitwillig bis zur Netzhaut vor.

 

Spezielle Vitamine und Spurenelemente

Neben einer gut sitzenden schützenden Sonnenbrille kann aber auch eine gute Ernährung mit reichlich Carotinen, wie sie in Möhren, Brokkoli oder Tomaten vorkommen, die Anzahl der Makulapigmente dauerhaft erhöhen.

Daneben ist aber auch der Konsum von Fisch und damit von Omega-3-Fettsäuren gut für unsere Augen. Auch er schützt vor einer Degeneration der Makula. So weisen neue Studien darauf hin, dass der Verzehr von fettreichen Fisch das Risiko von Netzhauterkrankungen senkt.

Wichtig für den Sehvorgang ist das Vitamin A. Ein Mangel macht sich als Nachtblindheit oder Sehschwäche bemerkbar. Vor oxidativem Stress beziehungsweise vor Zellschäden werden die Augen durch Vitamin B2, Vitamin C und Vitamin E geschützt. Energiereiche Radikale, die beispielsweise über das Sonnenlicht oder über das Rauchen ins Auge gelangen, werden antioxidativ abgefangen. Ebenfalls wichtige Antioxidantien sind Selen und Zink.

 

Körperliche Fitness

Darüber hinaus kommt aber auch körperliche Fitness unseren Augen zugute. Nach der Auswertung von Daten aus einer Läuferstudie ist ein amerikanischer Wissenschaftler zu dem Fazit gekommen, dass derjenige, der regelmäßig seine Laufschuhe schnürt, weniger Gefahr läuft an grauem Star oder altersbedingter Makuladegeneration zu erkranken.

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