Tattoo-Entfernung: Mit Lasertechnik gegen Tattoos

15 Juli 2016

Das Entfernen von Tätowierungen ist weitaus schwieriger als das Tätowieren. Die Gründe hierfür zahlreich. Weil Modetrends und damit auch der persönliche Geschmack einem Wandel unterliegen passen sie manchmal einfach nicht mehr zu der jetzigen Lebenssituation und sollen daher als sogenannte „Jugendsünde“ entfernt werden oder aber das vorhandene Tattoo ist einfach unansehnlich geworden und man möchte sich halt deshalb davon trennen. Bisweilen passen Tätowierungen aber auch nicht mehr zu der beruflichen Situation und sind im Job oft hinderlich.

 

Beratung

Genau wie die Entscheidung für eine neue Tätowierung, ist der Entschluss ein Tattoo entfernen zu lassen kein einfacher. Auf jeden Fall sollte man sich zunächst von einem erfahrenen Lasertherapeuten ausführlich beraten lassen. Hierzu sollte das zu entfernende Tattoo begutachtet und anhand dessen die Erfolgsaussichten und Risiken geklärt werden. Zu guter Letzt sollte ein individueller Behandlungsplan aufgestellt und eine Einschätzung der für die Tattoo-Entfernung anfallenden Kosten besprochen werden.

 

Behandlung

Die Anzahl der Behandlungen ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Hierzu gehören die Tiefe, Farbintensität, Profi- oder Laien-Tattoo und die Farbigkeit des Tattoos. Nicht selten sind zwischen 5 und 15 Laserbehandlungen notwendig, manchmal sogar mehr. Je nach Größe und Farbe nimmt somit das komplette Entfernen einer Tätowierung sehr viel Zeit in Anspruch, da für jede Farbe zum Teil mehrere Sitzungen benötigt werden. Da zwischen jeder Sitzung mindestens vier Wochen liegen sollten kann die Entfernung eines Tattoos länger als ein Jahr dauern.

Während das normale Blauschwarz am besten entfernt werden kann sind helle Farben wie weiß, hellgelb oder Metallicfarben sehr schlecht zu entfernen. Generell können Tattoos auf allen Körperregionen behandelt werden. Allerdings dauert die Entfernung desto länger, je entfernter das Tattoo vom Körperstamm liegt.

Je nach Farbe kommt der entsprechende Laseraufsatz mit der geeigneten Wellenlänge zum Einsatz. Als mögliche Wellenlängen stehen 1064nm (normale Blauschwarz), 532nm (rote Farbtöne), 585nm (himmelblaue Farbtöne) und 650nm (grüne Farbtöne) zur Verfügung.

Durch die Wellenlänge kommt es zu einem kurzen Sprengeffekt, was in einem Knall zu hören ist. Dadurch werden die Farbpartikel zerkleinert und die Verkapselung der Farbpigmente löst sich auf. Die freiliegenden Farbpartikel können sodann vom Immunsystem aufgenommen werden. Genau wie andere Fremdstoffe spült das Lymphsystem die freigelegte Farbe zum jeweiligen Lymphknoten, wo sie lebenslang liegen bleibt. Experten halten es zudem für durchaus wahrscheinlich, dass sich ein Teil der gespaltenen Farbpigmente in Leber und Milz anreichern.

Die Dauer einer Laserbehandlung ist abhängig von der Größe des Tattoos und der Farbigkeit desselben. Während bei einem kleinen Tattoo die Sitzung circa fünf Minuten dauert, kann es bei einem größeren Bild auch schon mal eine halbe Stunde dauern. Insbesondere dann, wenn mehrere Farben entfernt werden sollen, nimmt auch das Umstecken der Laserbehandlungsköpfe ein wenig Zeit in Anspruch.

Bei der Laserbehandlung kommt es zur sofortigen Weißfärbung des Behandlungsbereiches, die mehrere Minuten anhält. Wesentlich für den Therapieerfolg ist während und nach der Laserbehandlung das Kühlen der Haut.

 

Behandlungserfolge

Bereits vor Beginn der Laserbehandlung sollte UV-Licht auf dem Behandlungsareal vermieden werden. Denn auf sonnengebräunter Haut dauert die Entfernung eines Tattoos nicht nur länger sondern kann auch eher zu Nebenwirkungen führen.

Nach der Laserbehandlung wird eine spezielle verschreibungspflichtige Wundcreme aufgetragen und ein steriler Verband aufgelegt. Die behandelte Stelle sollte für 24 Stunden bedeckt gehalten werden. Um einer Grindbildung vorzubeugen ist sodann einmal täglich die spezielle Wundcreme auf das behandelte Areal aufzutragen und abzudecken.

Um eine Narbenbildung zu vermeiden sollte man während dieser Zeit weder schwimmen noch baden. Zudem sollte das Tattoo während der gesamten Laserbehandlungszeit nicht der Sonne ausgesetzt werden. Zudem sollte auf Kraftsport, welcher die Muskeln unter dem Tattoo beansprucht, verzichtet werden, da auch dies zu Vernarbungen führen kann.

 

Lasertechnologie

Zur Tattoo-Entfernung werden seit Jahren gütegeschaltete Laser unterschiedler Wellenlänge erfolgreich eingesetzt. Art und Wellenlänge des Lasers entscheiden, welche Farbpigmente besonders gut behandelt werden können. Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, werden meist Nd:YAG Laser als auch Rubin-Laser, neuerdings auch Picosekundenlaser, eingesetzt.

 

Kosten einer Tattoo-Entfernung

Der Preis wird nach der Größe und der Farbigkeit des Tattoos berechnet. Die Kosten für eine einzelne Laserbehandlung können so zwischen 50 und 400 EUR variieren. Selbst für die Entfernung eines kleinen Tattoos kommen so schnell um die 1.000 EUR zusammen. Da die Krankenkassen für die Tattoo-Entfernung keinerlei kosten übernehmen, muss der Kunde diese aus eigener Tasche bestreiten.

Zurück