Antibiotika bekämpfen krankmachende Bakterien und können lebensbedrohliche Infektionskrankheiten wie eine gefährliche Lungenentzündung heilen. Allerdings wirken sie nur, wenn sie richtig eingenommen werden.

Ärztliche Hinweise beachten

Wer ein Antibiotikum verordnet bekommt sollte das Medikament nach den Vorgaben seines Arztes einnehmen. Verschreibt ein Mediziner Antibiotika, sagt er normalerweise wie oft und wie lange die Arznei angewendet werden soll. Wer das nicht mehr weiß, sollte in der Apotheke oder beim Arzt nachfragen. Hilfreich ist es zudem, wenn in der Apotheke die Einnahmehinweise auf die Medikamentenschachtel vermerkt werden.

Denn für den Therapieerfolg ist ein gleichbleibender Wirkstoffspiegel im Blut entscheidend. Ansonsten kann ein Antibiotikum nicht seine volle Wirkung entfalten und widerstandsfähige Bakterien können überleben und gegen das Arzneimittel unempfindlich werden und somit Resistenzen entwickeln.

Keineswegs sollte die Therapie gestoppt werden, sobald man sich wieder besser fühlt. Denn eine zu niedrige Dosis tötet nicht alle Bakterien ab. Letztlich setzt man damit nur seine Gesundheit aufs Spiel.

Keine Einnahme in Eigenregie

Besorgniserregend ist zudem, dass viele nicht verbrauchte Antibiotika aufheben, um sie bei ähnlichen Beschwerden wieder einnehmen zu können. Da der Arzt untersucht, ob eine Einnahme wirklich sinnvoll ist und welcher Wirkstoff in welcher Stärke zum Erreger passt, ist von einer Behandlung in Eigenregie dringend abzuraten. Ebenso sollten Antibiotika nicht mit anderen Personen geteilt werden, denn auch das Gewicht und das Alter des Patienten spielen bei der Verordnung eine wichtige Rolle.

Achtung, Wechselwirkungen vermeiden

Im Allgemeinen sind Antibiotika gut verträglich. Doch einige Antibiotika können die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen, andere wiederum gehen teils gefährliche Wechselwirkungen mit manchen Medikamenten ein. Daher sollte der Arzt vor der Verordnung darüber informiert werden, ob und welche Medikamente der Patient noch zusätzlich einnimmt. So kann der Arzt prüfen, ob es Wechselwirkungen geben kann und seine Verordnung entsprechend anpassen.

Vorsicht mit Milchprodukten

Die Wirkung mancher Antibiotika wird durch Kalzium gestört. Aus diesem Grunde sind Käse, Joghurt und auch der Milchkaffee oder kalziumhaltiges Mineralwasser zwei Stunden vor und nach der Einnahme tabu. Vorzugsweise wird die Arznei mit einem großen Glas Leitungswasser – und nicht nur einem Schluck davon – eingenommen. Da aber auch Alkohol die Wirkung des Medikaments schwächen kann, sollte man während der Zeit des Einnehmens darauf grundsätzlich verzichten. Ebenso wird die Wirkung von Antibiotika und anderen Arzneimitteln durch Grapefruitsaft beeinflusst.

Zeitabstände einhalten

• 1x1 täglich                   =          etwa alle 24 Stunden
• 2x1 täglich                   =          etwa alle 12 Stunden
• 3x1 täglich                   =          etwa alle   8 Stunden
• vor dem Essen             =          30 bis 60 Minuten vor der Mahlzeit
• nach dem Essen           =          frühestens zwei Stunden nach der Mahlzeit
• zum Essen                   =          während der Mahlzeit

Einnahme von vergessenen Tabletten

Ob eine vergessene Tablette nachträglich genommen werden sollte, hängt vom Zeitabstand bis zur Fälligkeit der nächsten Dosis ab. Entsprechende Informationen erhält man hierzu in der Packungsbeilage, im Zweifelsfall hilft auch der Apotheker weiter.

Mögliche Nebenwirkungen

Antibiotika haben auch Nebenwirkungen. Möglich sind Durchfall, Allergien und Pilze. Einige Patienten leiden unter Durchfall, während andere Allergien und Hautausschläge durchstehen. Frauen bekommen manchmal einen Scheidenpilz, weil das Antibiotikum die natürliche Scheidenflora aus dem Gleichgewicht bringt.

Vorsicht bei starkem Sonnenlicht

Wer ein Antibiotikum einnimmt, sollte lieber im Schatten bleiben. Patienten reagieren im Allgemeinen stärker auf Sonnenlicht. Infolgedessen ist es ratsam, die Haut während und auch noch einige Tage nach der Einnahme besonders intensiv zu schützen.

Wichtig zu wissen

Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Viele Infektionen werden aber durch Viren ausgelöst, wie Husten, Schnupfen, Bronchitis oder Grippe und sind daher nicht durch Antibiotika behandelbar