Winterblues ade

15 Dezember 2017

Die Nächte werden länger und die Sonne lässt sich seltener sehen. Selbst jenen Menschen, die die Winterzeit genießen, können die grauen und dunklen Tage auf das Gemüt schlagen. In dieser Jahreszeit fühlen sich viele einfach schlapper, müder und haben zudem ein größeres Schlafbedürfnis.

Der Hauptgrund für den Trübsinn ist der Mangel an Tageslicht. Denn wenn Tageslicht fehlt bleibt der Mensch müde. Der fehlende Sonnenschein mindert die Produktion des Botenstoffes Serotonin und stört daneben auch den sogenannten Melatonin-Haushalt des Körpers. Dieses Hormon wird vom Körper vor allem nachts ausgeschüttet. Es dient dem Einschlafen. In den lichtarmen Monaten wird das überschüssige Melatonin tagsüber nicht ausreichend abgebaut und als Folge bleibt der Mensch müde und antriebsarm. Viele haben nur noch den Wunsch sich zurückziehen zu wollen. Die innere Uhr funktioniert einfach nicht mehr richtig.

Die Winterdepression wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar als Krankheitsbild anerkannt. Typische Symptome sind Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen und Melancholie bis hin zu Angstzuständen. Mediziner nennen die Winterdepression SAD („seasonal affective disorder“).

 

Was hilft gegen Winterblues?

Tageslicht tanken

Helles Licht sorgt für gute Laune. Denn dann wird mehr Serotonin ausgeschüttet. Der Botenstoff sorgt für Wohlbefinden und geistige Aktivität. Da selbst bei grauem, bewölktem Himmel das natürliche Tageslicht noch drei- bis viermal so stark wie die Zimmerbeleuchtung ist, gilt grundsätzlich jede erdenkliche Chance zu ergreifen um Tageslicht zu tanken. Denn das bringt Energie!

 

Sport und Bewegung

Aktiv bleiben ist wichtig, um das psychische Wohlbefinden zu steigern. Besonders geeignet sind Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Jogging, Radfahren und Ski-Langlauf. Bereits durch ein kurzes 15 bis 30 Minuten langes Training an der frischen Luft wird der Kreislauf auf Trab gebracht.

 

Gesunde Ernährung

Die Ausschüttung von Serotonin wird besonders durch Bananen, Ananas, Weintrauben und Fisch gefördert. Zudem regt das in Seefisch enthaltene Jod die Schilddrüsenfunktion an und bringt den Stoffwechsel in Gang. Das hebt die Stimmung.

 

Schokolade beruhigt und macht glücklich

Schokolade enthält Stoffe, die das Glücksempfinden steigern. Durch den Zucker in der braunen Tafel wird die Tryptophan-Konzentration im Blut erhöht. Sobald sie verzehrt wird, reagiert das sogenannte Belohnungssystem und der Körper produziert Glückshormone. Da aber durch den Zucker der Insulinspiegel rasch ansteigt und danach auch wieder schnell abfällt, entwickelt sich ein Heißhunger auf Schokolade. Aus diesem Grunde sollte man stets nur ein kleines Stück naschen. Besonders empfehlenswert ist dabei dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil.

 

Vitamin D und Vitamin B12

Manchmal kann auch ein Mangel an Vitamin D und Vitamin B12 für eine getrübte Stimmung sorgen.

Das Vitamin D wird normalerweise vom Körper selbst gebildet, wenn Sonnenlicht auf unsere Haut fällt. Genau das ist in der dunklen Jahreszeit ein Problem. Daher entwickeln viele im Winter einen Vitamin D Mangel. Gute Vitamin D Lieferanten sind beispielsweise Lachs, Hering und Aal.

Aber auch Vitamin B12 spielt eine wichtige Rolle. Es stärkt die Nerven und wirkt sich positiv auf den Gehirnstoffwechsel aus, so dass Stimmungsschwankungen gemildert werden. Jedoch kann der Körper das Vitamin B12 nicht selbst bilden. Vielmehr muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Gute Vitamin B12 Lieferanten sind zum Beispiel Eier, Fisch und Fleisch.

 

Gut strukturiertes Tagesprogramm

Wie bereits erwähnt gerät durch das fehlende Licht in der dunklen Jahreszeit unsere innere Uhr schnell aus dem Takt. Wer sich dann noch dem Winterblues hingibt und auf dem Sofa vergräbt, anstatt aktiv und dynamisch weiterzuleben, riskiert, dass sein Tagesrhythmus durcheinander gerät.

Gewohnheiten und lieb gewonnene Rituale können einem helfen, dem Tag gut zu strukturieren, wie beispielsweise morgens immer ungefähr zur gleichen Zeit aufzustehen, jeden Tag mindestens einen kleinen Spaziergang von ca. 15 bis 30 Minuten zu unternehmen, jeden Tag eine kleine Sache erledigen, die schon längere Zeit auf die lange Bank geschoben wurde, sich abends vor dem Schlafengehen über sein erreichtes Tagesziel zu freuen und ein kleines Ziel für den nächsten Tag zu setzen und jeden Abend ungefähr zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen.

 

Dies sind unsere Tipps gegen Winterblues und stets daran denken: Der nächste Sommer kommt ganz bestimmt.

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