Bei Gicht sollte auf Bier verzichtet werden

15 März 2018

Gicht, auch Urikopathie oder Arthritis urica, ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der sich infolge einer hohen Harnsäurekonzentration zu viel Harnsäure im Blut ansammelt. Dadurch bilden sich Harnsäurekristalle, die sich an verschiedenen Stellen – vor allem in Gelenken, Schleimbeuteln, Sehnen und inneren Organen – ablagern. Diese Ablagerungen können dort zu akuten Entzündungen führen.

Erste Symptome – in Form eines akuten Gichtanfalls - treten erst auf, wenn die Harnsäurekonzentration einen kritischen Wert überschritten hat. Schlagartig leiden Betroffene plötzlich an starken Schmerzen an einem Gelenk. Die schmerzende Stelle schwillt an, wird heiß und verfärbt sich. Schon kleinste Berührungen verschlimmern den Schmerz.

Nach wenigen Tagen ist der Anfall abgeklungen und bis ein weiterer Anfall auftritt kann viel Zeit vergehen. Doch wer sich nicht behandeln lässt, riskiert unter Umständen dann noch schlimmere Schmerzen. Nur in seltenen Fällen wird Gicht chronisch. Die Betroffenen leiden an dauerhaften Schmerzen und Gelenkveränderungen.

Doch soweit muss es nicht kommen. Mit einer unkomplizierten Ernährungsumstellung können Gicht-Patienten ihre Beschwerden lindern, indem sie auf Innereien wie Leber und Nieren, fettreichen Fisch wie Ölsardinen, Lachs und Hering oder Miesmuscheln und Alkohol weitgehend verzichten.

Ziel der Gicht-Behandlung ist es, den Harnsäurespiegel dauerhaft auf unter sechs Milligramm pro Deziliter abzusenken. Da Harnsäure durch den Abbau von Purinen entsteht, können Gicht-Patienten eine erhöhte Konzentration im Blut neben einer harnsäuresenkenden Medikation auch über eine purinarme Ernährung in den Griff bekommen.

 

Damit der Harnsäurespiegel konstant niedrig gehalten wird, sollten Betroffene auf wenige Lebensmittel komplett verzichten oder aber nur in kleine Mengen konsumieren:

  • Purinreiche tierische Lebensmittel
    Innereien, Fleisch, Wurst, Geflügel (vor allem mit Haut), Krustentiere und bestimmte Fischarten
  • Bier und Spirituosen
    Bei Wein ist das Risiko zwar geringer, jedoch ebenfalls erhöht.
  • Getränke, Müsliriegel, Joghurt, Eis und andere Produkte,
    die mit Fruktose oder Fruktose-Sirup gesüßt sind.

 

Beim Essen und Trinken sollten Betroffene folgende Produkte bevorzugen:

  • Mischbrot, Reis
  • fettreduzierte Milch und Milchprodukte
  • Nüsse, Getreideprodukte und –flocken
  • Kaffee, auch koffeinfrei
  • Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees
    Wichtig ist vor allem, mindestens zwei Liter pro Tag zu trinken.

 

Neben ungesunder Ernährung können aber auch Übergewicht und Bewegungsmangel Gicht auslösen. Daher steht das Abnehmen für übergewichtige Gicht-Patienten an erster Stelle.

 

Zu früheren Zeiten war Gicht die „Krankheit der Könige und Reichen“. Doch heutzutage ist sie eine Volkskrankheit. Insbesondere in Ländern mit einem höheren Lebensstandard ist Gicht verbreitet. Dies liegt vor allem an den hier vorherrschenden Ess- und Lebensgewohnheiten.

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