Das Wort Geriatrie stammt aus dem Griechischen und bedeutet Altersmedizin beziehungsweise Altersheilkunde und ist die Lehre von den Krankheiten des alternden Menschen.

Laut der European Union Geriatric Medicine Society beschäftigt sich dieses Fachgebiet mit den „körperlichen, mentalen, funktionellen und sozialen Bedingungen der akuten, chronischen, rehabilitativen, präventiven Behandlung und Pflege – auch am Im Gegensatz zur Palliativmedizin, die für die Linderung von Beschwerden steht, widmet sich die Geriatrie den Möglichkeiten zur Heilung altersbedingter Beschwerden. Die Geriatrie möchte dem alten, insbesondere aber dem sehr alten Menschen zu einem besseren Leben verhelfen. Die Kombination von zunehmendem Alter, Verlust von Funktionalität, Beeinträchtigung der Selbständigkeit und auftretende Multimorbidität führt oftmals zu einer Überforderung der Ärzte einzelner Fachgebiete. In den Fällen in denen noch Aussicht auf eine Verbesserung der Lebenssituation besteht ist der Geriater gefordert. Die Geriatrie kann somit als eine flächenübergreifende Disziplin (Interdisziplinarität) verstanden werden.

Oftmals sind Erkrankungen im Alter sehr schwierig zu diagnostizieren, präsentieren sich recht unterschiedlich und das Ansprechen auf die Behandlung erfolgt meist verzögert. Gleichzeitig besteht regelmäßiger Bedarf für soziale Unterstützung.

Die meisten Patienten sind älter als 65 Jahre. Nicht jede Krankheit, die ein betagter Mensch hat, ist eine Alterskrankheit. Vielmehr wird sie durch den typischen Beginn und den kontinuierlichen Anstieg ihres Auftretens gekennzeichnet. Zu den altersassoziierten Krankheiten gehören Arteriosklerose (Herzinfarkt, Schlaganfall, Arterielle Verschlusskrankheit), Arthrose, Demenz, Altersdepression, Diabetes mellitus, Grauer Star, Krebs, Osteoporose, Parkinson, Chronische senile Rhinitis (Alterstropfnase) und Vorhofflimmern.

Die altersbedingte Multimorbidität allein stellt jedoch kein charakteristisches Merkmal für einen geriatrischen Patienten dar. Erst wenn ein Zusammenhang zwischen Mehrfacherkrankungen und körperlichen Beeinträchtigungen (Alterssyndrome) vorliegt, ist die Geriatrie gefordert. Als Syndrom werden gleichzeitig, gemeinsam auftretende verschiedene Symptome oder Merkmale verstanden. In der Geriatrie sind damit gemeint

  • Intelligenzabbau infolge verschiedener Arten von Demenz
  • Hirnleistungsstörungen mit zunehmender Einschränkung der Sinne
  • Instabilität mit dem zunehmenden Risiko von Stürzen
  • Inkontinenz
  • allmählicher Verlust / Abbau von Gewebsflüssigkeit (Exsikkose)

 

Da sich altersbedingte Erkrankungen durch unterschiedliche Symptome äußern, wird die Diagnose oft erschwert. Neben der fachärztlichen Betreuung bietet die geriatrische Medizin verschiedene Therapieformen. Sie alle verfolgen das Ziel, den Patienten ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Lebensqualität zu erhalten.

Zurück